Rodermann verlässt Bank Merck Finck

Thomas Rodermann ist aus dem Vorstand des Luxemburger Vermögensverwalters Quintet ausgeschieden, zu dem Merck Finck als Marke gehört. Der frühere UBS-Deutschland-Chef Rodermann war am 1. Januar 2020 als Sanierer bei der damals noch mit eigener Banklizenz agierenden Münchener Traditionsbank Merck Finck angetreten. Damals folgte er im Vorstandsvorsitz auf Matthias Schellenberg, der heute die Apotheker- und Ärztebank führt. Als Merck Finck im Verlauf des Jahres 2020 mit sieben weiteren Tochtergesellschaften zusammengeführt wurde, rückte Rodermann zum Europachef von Quintet (vormals KBL) auf. Von dieser Aufgabe sei Rodermann nun zum Jahreswechsel zurückgetreten, sagte ein Sprecher von Quintet der F.A.Z, ohne weitere Erklärungen abzugeben.
Als Europachef war Rodermann zunächst für die Zusammenführung der Tochtergesellschaften verantwortlich. Außerdem kaufte Quintet unter Führung von Jürg Zeltner die Schweizer Bank Bellevue und baute diese 2020 parallel zum Geschäft in Luxemburg und in London als drittes Standbein aus. Allerdings verstarb Zeltner im März 2020 überraschend, und Quintet gab im Jahr 2022 seine Schweizaktivitäten wieder auf. Damit gab es für Rodermann weniger zu tun. Schließlich gibt es für die Ländergesellschaften eine eigene Führung. So holte Quintet im März 2021 etwa Reinhard Krafft von Rothschild & Co als Deutschland-Chef und Verantwortlichen für die Marke Merck Finck.
Rodermanns Karriere erreichte einen Höhepunkt, als er von 2011 bis 2015 als Vorstandssprecher die Deutsche Bank Privat- und Geschäftskundenbank führte und dann zur Schweizer Großbank UBS als Deutschlandchef wechselte. 2019 verlor er dort einen Machtkampf gegen Christine („Christl“) Novakovic.
Source: faz.net