Die Frage kann schlagartig auftauchen, wenn sich etwas Unwiderrufliches im Leben ändert, bei einer Trennung, einer Diagnose, einem Unfall. Die Frage kann sich andeuten, wenn wir an einem Übergang stehen, ein neuer Job, eine neue Stadt, der Beginn der Lehre oder des Studiums. Die Frage kann sich anschleichen, fast unbemerkt, und plötzlich ist sie da: Was zum Teufel soll das alles – hat das überhaupt irgendeinen Sinn, was ich hier mache?

Sinnkrisen sind brutal. Sie rütteln an bis dahin häufig unhinterfragten Wahrheiten, sie lassen zweifeln, ja verzweifeln. Sie können aber auch dazu führen, dass wir klarer sehen. Dass wir am Ende, wenn wir sie gemeistert haben, sagen: Die Sinnkrise selbst hatte einen Sinn. Sie hat mir gezeigt, wie die Welt wirklich tickt und was ich wirklich in ihr will.

Sinnkrisen sind so unterschiedlich, wie wir Menschen unterschiedlich sind. Nur eins sind sie nicht: eine Krankheit. Sie fordern uns heraus, sie gehören zum Leben dazu, sie sind Zäsuren, hinter die wir nicht zurückkommen. Und sie treten in unserer Gesellschaft immer häufiger auf. Einer repräsentativen Studie der Psychologieprofessorin Tatjana Schnell zufolge steckten im Jahr 2005 etwa vier Prozent der Bevölkerung in einer Sinnkrise. Vor zwei Jahren sah das Ergebnis anders aus: Da waren es 14 Prozent.

Wie blicken Sie heute auf die Zeit?

Haben Sie in Ihrem Leben schon einmal eine Sinnkrise durchlebt? Wie fing es an? Wie fühlte es sich an, während Sie mittendrin waren? Wie sind Sie rausgekommen? Und wie blicken Sie heute auf die Zeit? Wir würden uns sehr darüber freuen, wenn Sie Ihre Geschichte mit uns teilen.

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