Corona: Patientenschützer empören sich über Wegfall von Vorschriften in Heimen

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Eine Bewohnerin in einem Pflegeheim in Mecklenburg-Vorpommern

Eine Bewohnerin in einem Pflegeheim in Mecklenburg-Vorpommern


Foto: Jens Büttner / dpa

Vielerorts ist die Maskenpflicht schon gefallen, auch andere Beschränkungen der vergangenen drei Jahre sind gekippt. Die letzten bestehenden Maßnahmen enden bundesweit am morgigen Mittwoch – doch nicht alle sind damit einverstanden. Bei der Deutschen Stiftung Patientenschutz regt sich Kritik an der neuen Lage.

Was ab morgen gilt:

  • Die Isolationspflicht nach einer Ansteckung, die Testpflicht und die Maskenpflicht in Geschäften und dem Nahverkehr sind bereits gefallen.

  • Nun entfällt auch die Test- und Maskenpflicht für Beschäftigte und Bewohnerinnen und Bewohner in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen.

  • Was allerdings noch gilt: Wer Patientinnen und Patienten oder Heimbewohner besuchen und Arzttermine wahrnehmen will, muss weiterhin eine Maske tragen.

  • Die Maskenpflicht für Besuche in Praxen, Kliniken und Heimen soll dann am 7. April bundesweit auslaufen.

Der Bestand der letzten Maßnahme soll vor allem Risikogruppen weiterhin schützen. Dass die übrigen Regeln fallen, hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) mit der stabilen Coronalage begründet.

Eugen Brysch von der Deutschen Stiftung Patientenschutz kann die Sonderregel nicht nachvollziehen. »Absurd ist, dass Besucher in Pflegeheimen und Kliniken eine Maske tragen müssen, das Personal aber nicht«, sagte der Stiftungsvorstand den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Wieder einmal täten Bundesregierung und Gesundheitsminister so, als wären Angehörige die größte Infektionsgefahr für Pflegebedürftige und Patienten. »Doch seit Beginn der Pandemie schleppen auch medizinisch-pflegerische Mitarbeiter das Virus in die Einrichtungen.«


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    Er rügte, Länder und Experten hätten in der Pandemie überhaupt versäumt, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. »Das ist und bleibt die Sicherheit von alten, pflegebedürftigen und kranken Menschen.« Ein effektiver Schutzschild für die Hochrisikogruppe wäre aus seiner Sicht ein bundesweit geltendes, tägliches Testregime für das Pflegepersonal.


    mrc/dpa