Überschwemmungen in Italien: Mindestens elf Tote nach Regenfällen und Erdrutschen

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Weltgeschehen Emilia-Romagna

Mindestens elf Tote nach heftigen Überschwemmungen in Italien

Überschwemmungen in Teilen Italiens Überschwemmungen in Teilen Italiens

Menschen werden aus der norditalienischen Stadt Faenza mit Schlauchbooten evakuiert

Quelle: dpa/Luca Bruno

Die Situation in der Emilia-Romagna in Norditalien bleibt angesichts der dramatischen Überschwemmungen angespannt: Mehr als zehntausend Menschen wurden in den betroffenen Gebieten evakuiert, die Zahl der Todesopfer stieg auf elf.

Bei Überschwemmungen und Erdrutschen infolge sintflutartiger Regenfälle sind in Italien mindestens elf Menschen ums Leben gekommen. Über zehntausend Einwohner in den betroffenen Gebieten der Region Emilia-Romagna im nördlichen Italien wurden evakuiert und rund hundert schwere Erdrutsche gemeldet. Das für Sonntag geplante Formel-1-Rennen in Imola wurde abgesagt.

In der Region traten zwischen Dienstag und Mittwoch 21 Flüsse über die Ufer, 36 Städte und Gemeinden waren überflutet, 48 Lokalverwaltungen meldeten Erdrutsche. Im Gebiet von Ravenna in Mittelitalien wurden zwei weitere Leichen gefunden, wie die Behörden und die Polizei am Donnerstag mitteilten. Medienberichten zufolge soll es sich um ein über 70-jähriges Bauernpaar handeln. Die Gesamtzahl der Todesopfer durch die Überschwemmungen stieg damit auf elf.

Viele Einwohner mussten sich in der Region Emilia-Romagna in höhere Stockwerke oder auf das Dach ihrer Häuser retten. Der Vize-Präsidentin der Region, Irene Priolo, zufolge wurden „mehr als 10.000 Menschen“ evakuiert. Am Donnerstag ordneten die Behörden in Ravenna die sofortige Evakuierung der drei Dörfer Villanova di Ravenna, Filetto und Roncalceci an, nachdem der Fluss Lamone über die Ufer getreten war. 50.000 Einwohner der Katastrophenregion waren laut der Zivilschutzbehörde am Mittwoch ohne Strom.

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Das Auswärtige Amt (AA) verwies in seinen Reisehinweisen für Italien im Internet auf „Extremwetter“ und starke Regenfälle. Es komme zu Einschränkungen im regionalen Bahnverkehr. „Im Landesinnern besteht die Gefahr von Überschwemmungen und Erdrutschen; an der gesamten Küste auch Mittel- und Süditaliens können Sturmfluten einsetzen“, teilte das AA mit.

„Besondere Vorsicht gilt momentan in den Regionen Emilia-Romagna sowie in Sizilien (jeweils höchste Alarmstufe)“, hieß es beim AA weiter. Entgegen lokalen Medienberichten waren nach Angaben eines Sprechers der Präfektur Forli-Cesena gegenüber AFP keine Deutschen unter den Todesopfern.

„Das ist das Ende der Welt“

„Ich lebe hier seit meiner Geburt, aber so etwas habe ich noch nie gesehen“, sagte die Besitzerin des Hotels „Savio“ in der Kleinstadt Cesena, Simona Matassoni, der Nachrichtenagentur AFP. „Diesmal haben wir wirklich Angst.“ Bewohner der kleinen Stadt konnten nur schwimmend ein dreijähriges Kind aus einer überfluteten Straße retten. Bürgermeister Enzo Lattuca rief alle Einwohner auf, „unter keinen Umständen in Untergeschosse oder Keller“ zu gehen und sich nach Möglichkeit auch nicht im Erdgeschoss aufzuhalten.

In der besonders betroffenen Stadt Forli flohen viele Einwohner barfuß und in Panik in der nächtlichen Dunkelheit vor den Wassermassen. Einigen reichte das Wasser laut einem AFP-Fotografen bis zur Brust. „Das ist das Ende der Welt“, schrieb Bürgermeister Gian Luca Zattini auf Facebook. Seine Stadt sei „am Boden“.

Floods hit northern Italy

Einsatzkräfte bringen Menschen in Forli in Sicherheit

Quelle: via REUTERS

Regionalpräsident Stefano Bonaccini sagte, die Emilia-Romagna sei „wie von einem Erdbeben“ getroffen worden. Der Bürgermeister der Großstadt Bologna, Matteo Lepore, ermahnte die Einwohner zu „größter Vorsicht“. Sie sollten auf keinen Fall ihren Wagen nehmen. Wenn sie sich nicht in höheren Stockwerken in Sicherheit bringen könnten, sollten sie ihre Häuser verlassen, riet er auf der Online-Plattform Instagram.

Formel-1-Rennen in Imola abgesagt

Rettungskräfte arbeiteten rund um die Uhr, um Menschen in Sicherheit zu bringen. Manche Kinder und ältere Menschen trugen sie auf ihrem Rücken, andere wurden in Schlauchbooten gerettet. Das italienische Militär und die Küstenwache wurden zur Unterstützung der Rettungsarbeiten hinzugezogen, Einwohner wurden zum Teil per Helikopter aus den von Wassermassen eingeschlossenen Häusern geholt.

Überschwemmungen in Teilen Italiens

Menschen ruhen sich in einem behelfsmäßigen Lager in einer Turnhalle in Castel Bolognese aus

Quelle: dpa/Luca Bruno

Das für Sonntag geplante Formel-1-Rennen in Imola wurde abgesagt. Der Pegel des an die Piste grenzenden Flusses Santerno war gefährlich angestiegen, deshalb beschlossen die Organisatoren, das Rennen abzusagen. Sie könnten für die Sicherheit der Fans, Teams und Mitarbeiter nicht garantieren, erklärten sie am Mittwoch.

„Wenn die Regenmenge von sechs Monaten in 36 Stunden fällt (…), hält das kein Boden aus“, sagte der Präsident der Region Emilia-Romagna, Stefano Bonaccini, am Mittwochabend einem lokalen Fernsehsender. Die Region war erst vor zwei Wochen von heftigem Regen, Überschwemmungen und Erdrutschen getroffen worden. Zwei Menschen kamen dabei ums Leben.

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