MDR desires to save lots of 160 million euros: 280 jobs shall be misplaced | EUROtoday

Get real time updates directly on you device, subscribe now.

Der MDR legt ein umfangreiches Sparpaket vor, das aufs Programm durchschlägt. Das geht aus einem internen Papier mit dem Titel „Strategie- und Finanzplanung 2025“ hervor. 160 Millionen Euro sollen bis 2028 eingespart werden, davon entfallen 47 Millionen auf Programm und Produktion. Derselbe Betrag soll durch den Abbau von Stellen erzielt werden. Weitere Kostensenkungen plant der MDR bei der Programmverbreitung (20 Millionen Euro), Immobilien und Verwaltung (18 Millionen) und beim Engagement auf ARD-Ebene (28 Millionen). Die Einsparungen seien nötig, weil bis Anfang 2025 vorhandene Rücklagen aufgebraucht seien. Zudem habe die Gebührenkommission KEF den angemeldeten Finanzbedarf für 2025 bis 2028 um rund zwei Drittel gekürzt.

Wie aus dem Papier hervorgeht, will MDR die „inhaltlichen Schwerpunkte beim Regionalen in den Bereichen Information, Dokumentation, Kultur“ setzen. „Unterhaltende Programmfarben“ sollen reduziert werden, auch auf ARD-Ebene. Im Dritten Programm will sich der MDR auf die Zeit von 14 Uhr bis 22.30 Uhr konzentrieren, freitags, samstags und sonntags jeweils bis 23 Uhr. Vom Verbrauchermagazin „Umschau“ soll es künftig nur noch 33 Ausgaben pro Jahr geben (bislang 44). Im Abendprogramm am Mittwoch werden sich den halbstündigen Sendeplatz ab 20.15 Uhr das Magazin „Exakt“ und die Reportagereihen „Exactly“ und „Exakt – Die Story“ teilen. Dadurch würde es von „Exakt“ nur noch 21 Ausgaben pro Jahr geben. Bei den Reportagen wären es zehn Ausgaben weniger.

Beim Radio will der MDR abends ARD-Angebote nutzen. Die Landeswellen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sollen „eine gemeinsame Gestaltung“ erhalten. Beim Personal will der MDR durch nicht nachbesetzte Stellen fester und freier Mitarbeiter 213 beziehungsweise 71 Stellen bis 2028 abbauen. Bei der TV-Programmverbreitung via DVB-T2 will der MDR von bisher 14 auf zehn Standorte reduzieren, beim Hörfunk soll die UKW-Verbreitung von 2025 an zurückgefahren werden.

Neuer Vertrag für Brinkbäumer

Für Aufsehen beim MDR sorgt auch die Personalie von Klaus Brinkbäumer, seit Januar 2021 Programmdirektor des MDR ist. Er bleibt vom 1. Mai an unter veränderten Vertragskonditionen leitender Mitarbeiter des Senders. Künftig werde der ehemalige „Spiegel“-Chefredakteur „als Moderator, Filmemacher und Experte für Außen- und Weltpolitik für den MDR tätig sein“. Darüber hinaus wolle er sich der eigenen publizistischen Arbeit, insbesondere Buchprojekten, Moderationen, Filmen, Kolumnen und Podcasts widmen.

Wie die F.A.Z. erfuhr, wurden sein außertariflicher Arbeitsvertrag als Programmdirektor und damit auch die Bezüge entsprechend angepasst. Während der Journalist bisher beispielsweise die Talksendung „Riverboat“ ohne Honorar moderierte, werde er künftig dafür vergütet. Laut MDR-Geschäftsbericht erhielt Brinkbäumer 2022 Jahresbezüge von knapp 200.000 Euro. Mit dem Vorgang des Vertragswechsels soll sich auch der Verwaltungsrat des Senders in der vergangenen Woche befasst haben. Der modifizierte Vertrag hat, wie der bisherige, eine Laufzeit bis Januar 2026.

Kaum Verständnis für die Situation in Ostdeutschland

Die Reaktion der Mitarbeiter auf „die einvernehmliche Verständigung“ in der Personalie soll überwiegend positiv gewesen sein, da Brinkbäumer nach Auffassung vieler nie im Mitteldeutschen Rundfunk angekommen sei und kaum Verständnis für die Situation in Ostdeutschland gezeigt habe.

Die Führung der Programmdirektion Leipzig wird vom 1. Mai an zunächst kommissarisch Jana Brandt übernehmen, zusätzlich zu ihren Aufgaben als Programmdirektorin in Halle. Nach Auskunft der MDR-Pressestelle erhält Jana Brandt ab Mai 2024 für diese Tätigkeit eine Funktionszulage, da mit der kommissarischen Führung der Programmdirektion Leipzig zusätzlich zur Leitung der Programmdirektion Halle „eine höhere personelle, budgetäre und inhaltliche Verantwortung verbunden“ sei. Bis zum Herbst, so ist zu hören, will der MDR-Intendant Ralf Ludwig entscheiden, wie die Programmverantwortung künftig strukturiert sein wird und ob, auch aus Kostengründen, eine Programmdirektion von 2025 an eingespart werden könnte. Angesichts des umfangreichen Sparplans sieht es nach einem solchen Schritt aus.

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/mdr-will-160-millionen-euro-sparen-280-stellen-fallen-weg-19676094.html